Der Läufer

Ich, Alexander Holl, bin ambitionierter Läufer aus dem  Nassauer Land im Hintertaunus und am liebsten auf der fordernden Ultra-Langstrecke zuhause.

Ich war jedoch nicht immer so “Laufverrückt”. Bis ins Jahr 2012 hatte ich mit Sport, außer vor dem Fernseher, keinerlei Berührung. Aber im Frühjahr 2012 fand ich, dass ich als kettenrauchender 105 Kg schwerer Couch-Potato mein Leben ändern müsste wenn ich der Welt noch länger erhalten bleiben wollte.

Also begann ich im März 2012 eine Radikaldiät und benutzte nicht mehr den Aufzug sondern ging die Treppe zu meiner Wohnung (Ich lebte während dieser Zeit in Shanghai im 25. Stock). Einen Monat später kaufte ich mir ein Fahrrad und begann die Ausfahrten, die immer länger wurden, zu mögen. Die Distanzen wurden länger, das Gewicht wurde geringer und die geistigen und körperlichen Grenzen verschoben sich.

Im Juni 2012, knapp 20kg, leichter probierte ich dann meinen ersten Laufkilometer der in einem völligen Desaster endete. Die Lungen brannten und der Raucherhusten hörte nicht mehr auf. An diesem Tag rauchte ich meine allerletzte Zigarette.

Das Laufen funktionierte nun ständig besser und wurde meine Leidenschaft. Nachdem ich dann auch 2013 jeglichem Alkohol abschwor konnte ich auch im September 2013 meinen ersten Marathon in Peking erfolgreich beenden.

Ab 2015 fokussierte ich mein Lauftraining auf Trailläufe und Distanzen jenseits Marathon. Das Körpergewicht pendelte sich auf, bis jetzt stabile, 72-74 Kg ein und ich konnte auch erfolgreich meinen ersten 100 km Lauf in HongKong beenden.

Meine bisher schönsten erfolgreichen Läufe waren 2016 der WiBoLT mit 320 km Länge auf dem Rheinsteig sowie 2017 die Khardungla Challenge im indischen Himalaya auf bis zu 5400m Höhe.

Sicherlich gab es in dieser Zeit auch etliche Tiefschläge aber ich bin durch meine Willensstärke immer in der Lage mich dort wieder herauszuziehen.

Die Herausforderung, Grenzen zu verschieben und seine Willenskraft durch Selbstmotivation zu trainieren, macht für mich den Reiz des Ultralaufens aus. Der Körper ist beschränkt in seiner Verbesserungsfähigkeit. Beschränkt durch Alter, Talent sowie medizinisch-physiologischen Faktoren. Aber die menschliche Willensstärke ist grenzenlos. Genau dies kann man beim Ultralaufen erfahren.